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Freizeitfahrt Jungendprojekt nach Hamburg

    mit Streetwork Merseburg

    über Jugendfonds gefördert

    Die Gruppe männlich gelesener Jugendlicher im Alter zwischen 14 und 19 Jahren bestand aus 10 Personen, die von den beiden Streetworker*innen der Stadt Merseburg begleitet wurden. Gemeinsam verbrachte die Gruppe 4 Tage (26.10.-29.10.20.23) in Hamburg, um sich dort mit Jugendlichen aus dem Hamburger Stadtteil Rahlstedt zu treffen und auszutauschen.

    Am ersten Tag kam die Reisegruppe am späten Abend im Jugendtreff „Trollhaus“ an, planten die Aktivitäten für die nächsten Tage und trafen Absprachen, wer für das Essen, den Einkauf und das Aufräumen während des Aufenthaltes zuständig war. Anschließend trafen nach und nach die Jugendlichen des Jungendprojektes aus Hamburg Rahlstedt ein, gemeinsam wurde eingekauft, um anschließend zusammen Pizza zu backen und dann Fifa auf einer großen Leinwand zu spielen. Währenddessen nutzten die 3 Streetworker*innen die Gelegenheit die Details zu Abfahrtzeiten, möglicher Freizeitgestaltung und mit welcher Methode ein Austausch bestmöglich gefördert werden kann zu besprechen. Die Jugendlichen kamen sehr schnell ins Gespräch und tauschten sich über ihre Vorlieben und Hobbies aus, sprachen aber auch viel über ihre negativen Erfahrungen in Deutschland und wie sie damit am besten umgehen könnten. Die erste Nacht wurde im „Trollhaus“ verbracht. Die Möglichkeit gemeinsam in einem großen Zimmer zu schlafen, wurde von den Teilnehmern gern genutzt, um bis spät in die Nacht Fifa zu spielen, lange zu reden und Spaß zu haben.

    Am nächsten Tag konnte die Gruppe an einer privaten Führung durch das St. Pauli Stadion teilnehmen. Bei dieser Führung wurden die verschiedenen Projekte gegen Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung vorgestellt. Diese Informationen trafen bei den Jugendlichen auf großes Interesse, vor allem weil sie selbst sehr viele Erfahrungen mit Rassismus sammeln mussten. Ein Ziel dieser Fahrt war es, einen Profi-Fußballverein kennenzulernen, der für Menschlichkeit und gegen jegliche Form von Ausgrenzung steht. Nach der Führung checkte die Gruppe in das gebuchte Hotel ein, um von dort aus zur Ralph Schuhmacher Kartbahn zu fahren und sich gemeinsam mit den Rahlstedter Jugendlichen ein Rennen zu liefern. Dieses Erlebnis war eines der Highlights der Fahrt und wurde beim gemeinsamen Abendessen im „Trollhaus“ intensiv ausgewertet. Die Jugendlichen aus Merseburg wuchsen als Gruppe enger zusammen, werteten ihre Ergebnisse aus und waren stolz auf ihre erreichten Bestzeiten.

    Der dritte Tag der Reise stand weiterhin ganz im Zeichen des Fußballs, die Jugendlichen besuchten gemeinsam mit dem Merseburger und dem Rahlstedter Streetworker das Heimspiel des 1. FC St. Pauli. Ein weiteres besonderes Highlight der Reise. Die Karten wurden zum Großteil durch verschiedenen Fanclubs des 1. FC St. Pauli gesponsert. Anschließend gab es eine kleine Stadtführung und ein bisschen Freizeit für die Jugendlichen. Am Abend trafen sich alle wieder im „Trollhaus“, um die Erlebnisse des Tages zu besprechen. Die Jugendlichen erwähnten immer wieder wie mitreißend die Stimmung war, wie nett sie aufgenommen wurden und das ihre Herkunft, Hautfarbe oder Religion keine Rolle spielte. Dieses positive Erlebnis wird ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.

    Am letzten Tag der Reise fuhr die Gruppe zur KZ Gedenkstätte Neuengamme, ein sehr emotionaler Abschluss mit dem Wunsch weitere Projekte für politische Bildung zu besuchen. Die Rückfahrt nutzten die Streetworker*innen, um mit den Jugendlichen über ihre Fluchterfahrung zu sprechen und ihre Wünsche für die Zukunft.

    Ein wichtiges Ziel war, den Austausch unter den Jugendlichen zu fördern, positive Erfahrungen zu fördern und Vorurteile abzubauen. Durch die gemeinsamen Aktivitäten (Kochen, Fifa spielen, Kartfahren, St. Pauli Stadion Tour) kamen die unterschiedlichen Jugendlichen schnell in Kontakt und tauschten sich aus. Vor allem nach dem Kartfahren konnten Themen wie zu großer Ehrgeiz oder Umgang mit Enttäuschung besprochen werden. Die Fahrt sollte vor allem den Austausch zwischen den Jugendlichen fördern, Vorurteile abbauen und die Möglichkeit schaffen, positive Erlebnisse zu fördern und in den Alltag zu übertragen. Ein Großteil der Reflexionsgespräche wurde von den Streetworker*innen begleitet, so dass auch Themen wie Rassismus und Diskriminierung offen besprochen werden konnten.

    Zur Nachbesprechung und Sicherstellung der Nachhaltigkeit treffen sich alle Teilnehmer*innen am 16.11.2023 im JZ „Mampfe“, bereiten ein gemeinsames Abendessen zu und reflektieren die gemeinsamen Erlebnisse. Für die das Team vom Streetwork Merseburg war die gesamte Fahrt ein besonderes Highlight, es entstand ein gefestigtes Vertrauensverhältnis. Die Jugendlichen nutzten die gemeinsame Zeit, um Themen anzusprechen, von denen sie sonst nicht so schnell berichtet hätten. Dieser Punkt, also sehr viel Zeit mit dem Streetwork Team zu verbringen, wurde auch während der Rückfahrt als sehr positiv beschrieben. Es konnte außerdem über Projektwünsche für das kommende Jahr gesprochen werden und ein Besuch der Hamburger Jugendlichen in Merseburg vorbereitet. Nach wie vor stehen die Teilnehmer*innen aus beiden Städten in Kontakt und es entwickeln sich Freundschaften. Weiterhin entstanden Ideen für Peer-to-Peer Projekte in Merseburg.

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